
Gefahrstoffgutachten der Sachverständigengesellschaft Richardson
Zu wissen, dass wir zu Hause sicher sind, macht einen großen Teil der Behaglichkeit unserer vier Wände aus. Wer denkt da schon an Schadstoffe? Und doch gibt es Situationen, die zu berechtigten Zweifeln führen. Da ist ein ungewöhnlicher Geruch, der auch nach Tagen nicht verschwindet. Oder der Aufenthalt in einem frisch renovierten Zimmer führt zu Unwohlsein. Und muss ich etwas beim Umbau meines alten Hauses beachten?
Um hier für Gewissheit zu sorgen, nehmen wir uns als Sachverständige Ihrer Fragestellung an, gehen dem Verdacht auf mögliche Schadstoffe nach und erstellen nach Auswertung der Untersuchungen ein individuelles Gutachten für Sie.
Neben Asbest (siehe Kapitel Asbest) gibt es noch weitere mikrobiologische oder chemische Schadstoffe, die in Häusern auftreten und die mit gesundheitlichen Beschwerden in Zusammenhang stehen können.
Deshalb untersuchen wir u.a. auch:
Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) | u.a. enthalten in
– Klebemitteln für Fußböden (Teer)
– Imprägniertem Holz
– Teerhaltigen Dachabdichtungsbahnen
– Teerhaltigem Kleber
– Teerhaltigen Voranstrichen
– Teerhaltigen Korkdämmungen
Polychlorierte Biphenyle (PCB)| u.a. enthalten in
– Fugendichtmassen
– Korrosionsbeschichtungen
– Anstrichen
– Kunstharzputz / Buntsandsteinputz
– Hochbau-Baustoffen (seltener im privaten Bereich)
Holzschutzmittel wie Lindan, Pentachlorphenol (PCP), Dichlofluanid| u.a. enthalten in
– behandeltem Holz, z.B. in Fertighäusern, Gartenlauben etc.
Formaldehyd| u.a. enthalten in
– Bindemitteln von Holzwerkstoffen, z.B. Spanplatten aber auch in
– Desinfektionsmitteln
Schimmelpilze im Innenraum
Unstreitig ist, dass Schimmelpilze gesundheitliche Beschwerden auslösen können. Da die individuelle Wirkung sehr unterschiedlich ist, kann nur eine Medizinerin oder ein Mediziner die konkreten Auswirkungen auf den Menschen untersuchen.
Wir können feststellen, ob Schimmelpilze vorliegen, wie der Umfang ist und können Empfehlungen zur nachhaltigen Beseitigung aufzeigen.
Fallbeispiele
Gebäudeschadstoffe
Sind Schadstoffe in Baumaterialien sowie in Bauteilen an Gebäuden oder auch innerhalb dieser verbaut worden und gibt es für diese ein Einbau – oder Verwendungsverbot, spricht man von Gefahrstoffen in Gebäuden. Dies kann in Altbauten bis zum Jahr 2000 vorkommen, da die Verwendungs- oder Einbauverbote zum Teil auch erst dann umgesetzt wurden.
Schimmelpilze werden nicht als Gefahrstoff bezeichnet, sondern umgangssprachlich auch als Schadstoff.
Da Gefahr- und Schadstoffe für die Bewohner/innen beziehungsweise Nutzer/innen der Gebäude zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen können, ist es wichtig über ihre mögliche Verwendung Bescheid zu wissen. Besonders vor Eingriffen in die Bausubstanz, z.B. bei Renovierungs- und Sanierungsvorhaben, Umbau oder Abriss ist es angezeigt, Schadstoffvorkommen zu identifizieren. Nur so ist ein sach- und fachkundiger Umgang bei geplanten Arbeiten gewährleistet sowie auch die entsprechend fachgerechte Entsorgung von anfallendem Bauschutt.
- Asbest bis 1993 (siehe auch Kap. Asbest)
- KMF (Künstliche Mineralfasern) bis 2000
- PCB (Polychlorierte Biphenyle) bis 1989
- PAK (Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe) bis 1992
- Holzschutzmittel, PCP bis 1989
- VOC (Flüchtige organische Verbindungen) werden weiterhin verwendet
- Formaldehyd wird weiterhin verwendet
- Schimmelpilze liegen natürlicherweise in geringen Konzentrationen vor. Erst bei Feuchteschäden bei umfangreichem Wachstum im Innenraum relevant (siehe auch Kap. Feuchte- und Schimmelpilzschäden)
Schadstoffuntersuchungen in einem zum Arbeitszimmer ausgebauten Dachgeschoss
Problemstellung
In einem Einfamilienhaus wurde der Dachboden neu ausgebaut und als Arbeitsbereich eingerichtet. Bei längerem Aufenthalt in dem Arbeitszimmer klagte die Nutzerin über gesundheitliche Beschwerden, die sich als Kopfschmerzen und Abgeschlagenheit sowie durch Atemprobleme äußerten.
Die Frage an uns
Liegen Schadstoffe vor, die sich der Raumluft mitteilen und sind diese gesundheitlich relevant?
Gibt es Hinweise auf Schadstoffquellen? Wenn ja, wo ist die Quelle zu finden?
Untersuchungen
Es wurde ein Ortstermin zur visuellen Begutachtung des Arbeitszimmers und der angrenzenden Bereiche durchgeführt. Aufgrund der breiten Fragestellung wurden bereits beim ersten Ortstermin Raumluftmessungen auf Holzschutzmittel und Formaldehyd aufgrund der Holzbestandteile (massive Balken und Spanplatten) im Dachboden durchgeführt. Hinweise auf Feuchteschäden lagen nicht vor.
Die Raumluftmessungen auf Formaldehyd und Holzschutzmittel ergaben keine Auffälligkeiten. Dieses Ergebnis war für die Auftraggeberin noch nicht ausreichend befriedigend, so dass noch zusätzlich eine Untersuchung der Raumluft auf typische Renovierungsrückstände durchgeführt wurde. Diese Untersuchungen auf leichtflüchtige organischen Substanzen (VOC) waren ebenfalls unauffällig.
Auch wenn wir keine auffälligen Schadstoffbelastungen nachgewiesen haben, konnte die Sicherheit vermittelt werden, dass keine Schadstoffquellen vorliegen. Nach ca. zwei Wochen wurde dem Auftraggeber jeweils der schriftliche Ergebnisbericht zugeschickt.
Leistungen
- 2 Anfahrten zu Ortsterminen
- visuelle und geruchliche Inspektion
- Raumluftuntersuchung auf Holzschutzmittel, Formaldehyd und VOC
- schriftliche Ergebnismitteilungen zu den unauffälligen Untersuchungsergebnissen
Anlassbezogene Bestandsaufnahme von Gefahrstoffen vor der Renovierung eines Pfarrhauses
Problemstellung
In einem als Pfarrhaus genutzten Einfamilienhaus, erbaut in den Nachkriegsjahren und zuletzt Anfang der 80er Jahre umgebaut, sind umfangreiche Renovierungen geplant. Vorbereitend sollte deshalb eine Gefahrstofferfassung vorgenommen werden, um vor allem die Kostensicherheit bei der Renovierung zu gewährleisten.
Die Fragen an uns
Welche Gefahrstoffe liegen im Haus vor und sind für die geplanten Renovierungsmaßnahmen relevant? Was muss beim Umgang mit belastetem Material beachtet werden?
Untersuchung
Es wurde ein Ortstermin zur visuellen Begutachtung des Hauses durchgeführt. Dabei haben die Sachverständigen typische verdächtige Baumaterialien erfasst. Proben wurden lediglich entnommen in den Bereichen, in denen in die Bausubtanz eingegriffen werden muss.
Es wurden aufgrund der verdächtigen Baumaterialien Materialuntersuchungen auf die typischen Gebäudeschadstoffe Asbest, KMF, PCB, PAK und Holzschutzmittel durchgeführt.
Ungefähr vier Wochen nach dem ersten Ortstermin wurde dem Auftraggeber ein ausführliches Gutachten zu den Ergebnissen der Gefahrstofferfassung mit den daraus abzuleitenden Maßnahmen incl. Kostenschätzungen übermittelt.
Leistungen
- Anfahrt zum Ortstermin
- visuelle Inspektion des Objektes und anlassbezogene Probenahme
- Erstellung eines Probenahmeplans
- Materialproben zur Untersuchung der o.g. Gefahrstoffe in einem akkreditierten Labor
- schriftliches Gutachten mit Empfehlungen zum Rückbau, Kostenschätzung für die Entfernung der Gefahrstoffe
Schadstoffbelastung in einem Einfamilienhaus nach Heizölaustritt bei Flutereignis
Problemstellung
Im Rahmen des Hochwasserereignisses 2021 war es im Keller eines Einfamilienhauses zu einem Austritt von Heizöl gekommen. Es war zu prüfen, ob es durch eingetragene Substanzen zu einer gesundheitlichen Gefährdung der Nutzenden kommen kann. Im Haus wurde besonders im Schlafzimmer ein starker Ölgeruch wahrgenommen.
Die Fragen an uns
Gehen von dem durch die Überflutung im Keller freigesetzten Heizöl gesundheitliche Gefahren für die Bewohnenden aus? Welche Maßnahmen sind zur Behebung des wahrnehmbaren Geruchs notwendig? Wie weit reichen die Kontaminationen in die Wandbereiche hinein?
Untersuchung
Um zu überprüfen, ob es durch den Eintrag von Heizöl zu einer Gesundheitsgefährdung der Nutzenden gekommen ist, wurden in einem ersten Schritt Raumluftmessungen auf Mineralölrückstände (leichtflüchtige organische Verbindungen (VOC)) im Schlafzimmer und in einem Referenzraum durchgeführt. Zusätzlich wurden schon auf dem ersten Ortstermin Materiaproben der Wandbereiche und des Fußbodenaufbaus entnommen, um die Kontaminationen dieser Bauteile zu prüfen.
Die Bewertung der Raumluft findet anhand von Richtwerten des Ausschusses für Innenraumrichtwerte (AIR) des Umweltbundesamtes statt sowie den AGÖF-Orientierungswerten für flüchtige organische Verbindungen.
Für Baumaterialien liegen aufgrund der Erfahrungen mit Hochwasserereignissen Orientierungswerte vor.
Nach Auswertung der Ergebnisse wurde ein Gutachten zu den Untersuchungen mit den daraus notwendigen Maßnahmen übermittelt.
Ergebnis der Untersuchungen:
– Nicht hinzunehmende geruchliche Beeinträchtigungen, die mit einer Überschreitung von toxikologisch abgeleiteten Richtwerten einhergeht.
– Überschreitung der AGÖF Orientierungswerte
– Bauteile sind mit Mineralölrückstanden belastet
– Estrich ist zu entfernen, die Bodenplatte mit Aluminiumfolie abzuschotten
– Putz ist zu entfernen, die massiven Wänden waren unauffällig.
– Nach der Sanierung ist eine Kontrollmessung erforderlich, um zu prüfen, ob die Maßnahmen ausreichend greifen.
Leistungen
- Anfahrt zum Ortstermin
- visuelle und geruchliche Inspektion des Objektes
- Raumluftmessung auf Mineralölrückstände (leicht flüchtige organische Verbindungen (VOC))
- Materialproben der Putze /des Mauerwerks auf eine Heizölbelastung
- Materialproben der Putze und Anstriche auf Asbest (vorsorglich, da Haus vor 1993, für ggf. erforderliche Rückbaumaßnahmen)
- schriftliches Gutachten mit konkreten Handlungsempfehlungen
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